

Phallus der Superlative. Das Relief „Friede sei mit Dir“ am ehemaligen Redaktionsgebäude der „taz“ (In: Der Tagesspiegel vom 2. April 2023)
Wow! Mega! Wie peinlich! Pubertierende für Medienpolitik im alten Berliner Zeitungsviertel zu interessieren, macht mir am ehemaligen „taz“-Haus an der Rudi-Dutschke-Straße richtig Spaß. Da reckt sich ein Riesenpenis fünf Stockwerke hoch in den Himmel und verwandelt sich an der Eichel in den zierlichen Kopf einer Kobraschlange. Weiterlesen

Kampf um Sichtbarkeit. Fotografie im Holocaust (Besprechung einer Ausstellung im Museum für Fotografie, in: Der Tagesspiegel vom 24. März 2023)
Als das KZ-Außenlager Königs Wusterhausen Ende April 1945 geräumt wurde, begann für den Fotografen Mendel Grossmann ein Marsch ins Ungewisse. Krank und ausgezehrt wurde er knapp vor dem Kriegsende von seinen Bewachern erschossen, mit 32 Jahren. Seine Kamera trug er bis zum letzten Moment bei sich. Weiterlesen

Sozialismus am Ende. Das Berliner Brecht-Denkmal (In: Der Tagesspiegel vom 12. Februar 2023)
Müde sieht er aus, wie er da auf dem Bertolt-Brecht-Platz auf seiner Bank sitzt, der Theatermacher. Die Lider geschlossen, die Mütze in der Hand, in Arbeiterkluft, erschöpft nach getaner Arbeit. Brecht, ein Heros des Arbeiter- und Bauernstaates? Das Denkmal, am 10. Februar 1988 zum 90. Geburtstag Brechts vor dem Berliner Ensemble eingeweiht, lässt eher an die „Mühen der Ebenen“ denken. Weiterlesen

Thingstätten im Nationalsozialismus – und heute (In: Der Tagesspiegel vom 27. Dezember 2022)
Stimmungsvolle Orte, von Wäldern umgeben. „Thingstätten“ waren bei den alten Germanen Orte der Demokratie. Die Nationalsozialisten kaperten die Idee. Die Berliner Videopionierein Maria Vedder nähert sich dem Phänomen mit der Kameradrohne auf ungewöhnliche Weise. Lesen auf tagesspiegel.de

Sexarbeiterin mit Seele. Die Berliner Regisseurin Sandra Leupold inszeniert La Traviata in Stralsund (In: Der Tagesspiegel vom 5. Dezember 2022)
Sie singt, als ginge es um ihr Leben. Das Publikum weiß nicht, daß hinter der Bühne schon eine zweite Sängerin bereit steht. Für den Ernstfall, sollte die Stimme der Traviata vorzeitig sterben. Denn drei Tage vor der Premiere brachte die Hauptdarstellerin keinen Ton mehr heraus. Wie grausam, nachdem die Premiere mehrfach verschoben werden musste. Weiterlesen auf tagesspiegel.de

„Ich stehe eine großen königlichen Heumanufaktur vor…“ Adelbert von Chamisso als Botaniker
Dieser Text über den Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso erschien 2010 in einem Magazin anlässlich einer Landesgartenschau in Villingen-Schwenningen, hat aber an Akualität nichts verloren. Er beschreibt das ganzheitlichen Naturverständnis Chamissos und seine Ablehnung einer kolonialen Weltaneignung. Hier lesen